Auswahlmöglichkeiten der Schließzylinder bzw. Profilzylinder
Schließzylinder werden auch als Profilzylinder bezeichnet. Informationen über unterschiedliche Schließtechniken für verschiedene Längen.
Profilzylinder ausmessen
Das ausmessen von einem Profilzylinder ist relativ einfach. Im Türschloss-Stulp befindet sich eine Bohrung wo später der Zylinder mit einer M5 Senkkopfschraube befestigt wird. Bei einem Zylinder-Austausch ist diese Schraube bereits zu sehen. Für die Bestellangabe werden zwei Maße benötigt. Zum ermitteln der beiden Längen misst man beiderseits vom Mittel der Schrauben Bohrung bis zum Ende vom Türbeschlag. Sollte auch der Drücker-Türbeschlag erneuert werden, misst man beiderseits vom Mittel der Schrauben Bohrung bis zum Ende vom Türblatt und addiert die vom Hersteller angegeben Türbeschlag Maße dazu.
NG = Not- und Gefahrenfunktion
Diese Funktion gewährleistet das Sperren auf beiden Seiten, selbst dann, wenn auf einer Seite der Türe bereits ein Schlüssel steckt. Dieser Profilzylinder bietet einen enormen Vorteil, wenn beispielsweise in einem Raum Not oder Gefahr besteht. Als Beispiel nehmen wir einen Brand, jemand liegt bereits mit einer Rauchvergiftung am Boden, der Schlüssel steckt an der Innenseite der Türe. Profilzylinder welche mit Not- und Gefahrenfunktion ausgestattet sind, können von außen aufgesperrt werden, auch im Fall dessen wenn bereits ein Schlüssel im Zylinder steckt. Voraussetzung dafür ist, das man einen Zweitschlüssel zur Hand hat.
Profildoppelzylinder
Profildoppelzylinder werden am häufigsten verwendet und können von beiden Seiten genutzt werden. In der heutigen Zeit haben viele Doppelzylinder eine Not- und Gefahrenfunktion als Standard. Somit sind Türen aufschließbar, obwohl von innen ein Schlüssel steckt. Dies hat schon vielen Menschen geholfen, so dass kein Schlüsseldienst gerufen werden musste, wenn man den Schlüssel hat stecken lassen. Not- und Gefahrenfunktion- Profildoppelzylinder sind für Senioren sehr sinnvoll, aber eben auch für alle Wohnungen, wo die Eltern schon mal am Abend abschließen und aus Versehen den Schlüssel stecken lassen, obwohl die Kinder noch nicht zuhause sind. Bei Hauseingangstüren sollte man sich für gute Qualität entscheiden, da hier der Zyklus vom Auf- und Zusperren am größten ist. Südmetall hat Doppelzylinder in verschleißarmer und sogar in feuchtebeständiger Ausführung.
Knaufzylinder
Der Knaufzylinder lässt sich von außen mit dem Schlüssel öffnen, auf der Innenseite hat er einen Knauf, daher auch sein Name. Der Knaufzylinder wird an vielen ausgewiesenen Fluchttüren nicht zugelassen, obwohl oft genutzt. Aber hier muss man darauf achten, dass laut den Europäischen Normen EN179 (Notausgang) und EN1125 (Fluchtweg) Fluchttürbeschläge und Panikschlösser vorgeschrieben sind und dementsprechend genutzt werden müssen. Aber es gibt für Fluchttüren spezielle Panikschlösser, die gerne mit einem Knaufzylinder kombiniert werden dürfen. Aber es sei darauf zu achten, dass die Mechanik des Schlosses in der Lage sein muss, bei beliebiger Position der Zylinderschließnase die Panikfunktion zu gewährleisten. Ist dem gegeben, spricht nichts gegen den Knaufzylinder. Man bekommt diesen Zylinder als Sonderschloss angefertigt.
Halb/Kurzzylinder
Der Halbzylinder ist ein Schloss, wo die Hälfte fehlt und wird gerne bei Garagen eingesetzt, wo man innen kein Schlüssel für die Öffnung braucht. Dieser Zylinder wird auch oft für Alarmanlagen, Schranktüren, oder Schlüsselschalter genutzt. Man kann die Halbzylinder, wie auch bei den Normalzylindern, als Einzelschließung erhalten oder schon in eine Schließung integrieren. Auch Schließanlagen gibt es, die mit einem Halbzylinder genutzt werden.
Der Kurzzylinder gehört zur Unterkategorie der Profildoppelzylinder, wird aber Kurzzylinder genannt, weil es ein Zylinder ist, der wirklich in seiner Abmessung sehr kurz ist. Die bekanntesten Längen sind 21/21 mm, 25/25 mm, 28/28 mm, 28/33 mm und eher selten die Länge 27/40 mm. Auch der Kurzzylinder kann mit und ohne Not- und Gefahrenfunktion gekauft werden.
Blindzylinder
Der Blindzylinder ist ein massiver Körper in Form eines Profilzylinders, besitzt aber keinen Schließmechanismus. Er wird im Grunde, wie sein Name schon verrät dann genutzt, wenn es darum geht, Einbauöffnungen für Zylinder zu verschließen, die man mit Schloss nicht wirklich braucht. Das könnte die Feuerschutztür sein, die nicht abgeschlossen werden sollte. Dies kann aber auch eine Kellerbrandtür sein, die zugänglich bleiben soll. Der Blindzylinder ist recht wichtig, denn er sorgt dafür, dass keine Rauchgase durch die für einen Zylinder vorgesehene Öffnung ziehen können. Auch wird mit dem Blindzylinder vermieden, dass Schmutz ins Innere des Schlosses gelangt. Wer den Blindzylinder nutzt, kann diesen zu jeder Zeit durch einen anderen Profilzylinder ersetzen.
Der Ein-/Ausbau
Zum Ein- oder Ausbau eines Profilzylinders braucht man natürlich einen Schlüssel, welcher von 5 – 90° gedreht werden kann, damit die Schließnase parallel zum Zylinderloch ausrichten kann. Ein Profilzylinder wird mit einer relativ langen Schraube angebracht, welche auch als Stulpschraube bekannt ist und ein M5-Gewinde aufweist. Bei Aufzugzylindern erfolgt die Befestigung oft von hinten, ebenso mit einer Schraube mit M5-Gewinde. Die Montage der Schaltzylinder in Aufzügen und/oder anderen elektrischen Einrichtungen, sollte aber aus Sicherheitsgründen von einem Fachmann ausgeführt werden. Ebenso wenn es um die Gewährleistung geht.
Wer den Zylinder einbaut, sollte darauf achten, dass der Schließbart, auch Nase genannt, von der Stulpe hin weg zeigt. Im Grunde könnte man den Zylinder auch umgekehrt einbauen, was aber nicht sinnvoll ist, denn immerhin kann es so zu Problemen kommen.